Ist CBD die Schmerz­behandlung der Zukunft?

Schon von Kindesbeinen an kommt jeder Mensch im Laufe seines Lebens mit unangenehmen Schmerzen in Kontakt. Schmerzen sind für den Körper ein Alarmsignal. Wie stark man Schmerzen wahrnimmt, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und hängt auch oft mit dem seelischen Zustand der Person zusammen. Oft jedoch treten Schmerzen eher milder und diffus auf, hier tut sich der Mensch schwer zu lokalisieren, wo der Schmerz genau herrührt. Wer schon einmal Kopfschmerzen hatte, wird dabei festgestellt haben, dass es schwierig ist, den Ursprung des Schmerzes zu lokalisieren. Vielmehr kann nur vermutet werden, dass zum Beispiel eine Verspannung oder eine stressige Woche die unerwünschte Veränderung der Balance zur Folge hat. Auf diese Veränderung reagiert der Körper dann meist mit Schmerzen.

Wie Schmerzen entstehen, wie diese bekämpft werden können und welche natürlichen Mittel es gibt, um den Körper zu schonen und langfristig Therapieerfolge zu erzielen, das erfahrt ihr im folgenden Artikel.

Wie entsteht Schmerz eigentlich?

Schmerzen sind von Anfang an Teil unseres Lebens. Manchmal aber verselbstständigt sich der Schmerz. Er kehrt dann immer wieder schon beim kleinsten Reiz zurück – und ist in manchen Fällen sogar immer noch da, wenn die körperliche Ursache bereits beseitigt ist. 

Das Schmerzempfinden ermöglichen die sogenannten Nozizeptoren – besondere Sinneszellen, die schmerzauslösende Reize erkennen. Ein solcher Reiz kann zum Beispiel von außen kommen und Ursachen wie Hitze oder Druck haben, er kann aber auch im Körper entstehen, beispielsweise bei einer Entzündung. Die Schmerzreize werden als Nervensignale zunächst zum Rückenmark geleitet. In diesem Fall handelt der Körper blitzschnell: wir ziehen die Finger vom heißen Topfdeckel weg oder das Bein knickt plötzlich ein, wenn wir auf etwas Spitzes treten. Die Reflexe entstehen ungewollt im Rückenmark und sollen den schmerzverursachenden Reiz beenden.

Im Rückenmark werden die Reize verarbeitet und an das Gehirn gesendet. Erst dort wird das Signal in eine unangenehme Empfindung umgewandelt und gespeichert. 

Imagewechsel: Cannabis

Hanf als Rohmaterial und die wertvollen Inhaltsstoffe der Pflanze werden bereits seit tausenden von Jahren zur Behandlung eingesetzt. Sein Gebrauch ist und war immer ein Teil von uns. Die Pflanze hat sich nach der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren von Zentral­asien aus verbreitet und ist mit den Menschen um die ganze Welt gegangen.

Die Pflanze mit den beiden bekanntesten Wirkstoffen THC und CBD wurde einige Zeit aus den Behandlungsmöglichkeiten verbannt und 1971 in das Betäubungsmittelgesetz aufgenommen, doch nun naht die Befreiung. Seit einigen Jah­ren wird die Cannabisforschung in Amerika und Europa wieder vorangetrieben. Immer mehr Menschen behandeln – legal oder illegal – ihre Krankheiten mit Hanfwirkstoffen. Ob in den USA, Portugal oder Deutschland – dort legten die Grünen im Frühjahr 2021 einen Gesetzentwurf zur Legalisierung kleinerer Mengen vor.

So wird Cannabis neuerdings auch keineswegs mehr nur als „Kifferdroge“ wahrgenommen, sondern als eine Möglichkeit, das Wohlbefinden zu verbessern. 1950 schrieb der Pharmakologe Siegfried Walter Loewe von der schmerzhemmenden und krampflösenden Wirkung von Cannabis. Daraufhin hat sich der Chemiker Raphael Mechoulam – der als Vater der Cannabisforschung gilt - in Tel Aviv fünf Kilo beschlagnahmtes Haschisch besorgt und den wichtigsten aktiven Inhaltsstoff, nämlich Tetrahydrocannabinol (THC), entdeckt. Er entdeckte auch die chemische Struktur einer weiteren Verbindung: Cannabidiol (CBD). Dieser Inhaltsstoff von Marihuana wirkt medizinisch, erzeugt aber keinen Rausch.

Cannabis als Haushaltmittel der Zukunft

Hanf ist nicht nur eine äußerst robuste und nachhaltige Pflanze, sondern wird sie alternativ zu den chemisch hergestellten Medikamenten wie Ibuprofen oder Paracetamol zur Behandlung eingesetzt. Inzwischen gibt es viele Menschen die lieber auf Produkte mit pflanzlichem Ursprung zurückgreifen. So gibt es spezielle Öle, in denen der Wirkstoff Cannabidiol enthalten ist. Ein CBD-Öl mit 15 % kann somit zur Verbesserung des Wohlbefindens beitragen. Neben dieser gibt es weitere positive Eigenschaften, die das Naturprodukt aus der Hanfpflanze mit sich bringt.

Wichtig ist dabei außerdem zu betonen, dass keinerlei Gefahren für Abhängigkeiten bei CBD-Ölen vorhanden sind. Auch von einer berauschenden Wirkung ist nicht auszugehen. Stattdessen wird die schmerzstillende Wirkung der Cannabinoide sinnvoll genutzt. Nicht umsonst werden in Deutschland inzwischen immer mehr Patienten einer Schmerztherapie durch das Rauchen von Cannabis unterzogen.

Das Beste aus der Hanfpflanze

Hanf ist nicht gleich Hanf. Denn um die besten CBD-Produkte zu erhalten, muss zuvor eine Reihe an unverzichtbaren Schritten getan werden. So beginnt die Qualität bereits beim Boden, hier liegt der optimale pH-Wert des Bodens zwischen 6 und 7,5. Um eine große Zahl von unbefruchteten Blütenständen zu erreichen, müssen ausschließlich weibliche Pflanzen gepflanzt werden. Zur Produktion von Hanföl werden die Samen geerntet und ausgepresst. Im Öl aus Samen sind keine psychoaktiven Wirkstoffe enthalten, denn es handelt sich nicht um das ätherische Öl oder den Auszug aus dem Harz der Pflanze. Das Öl ist reich an Proteinen sowie Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Für Hanföl gibt es neben der Ernährung zahlreiche weitere Verwendungsmöglichkeiten, zum Beispiel als Trägeröl für CBD-Produkte.

Wird nur CBD (Cannabidiol) mit dem Hanfsamenöl vermischt, entstehen CBD-Öle unterschiedlichster Art und mit unterschiedlichster CBD-Konzentration. Cannabidiol (CBD) ist nicht psychoaktiv, dadurch hat es keine berauschende Wirkung. CBD-Produkte dürfen einen THC-Wert von 0,2 % nicht überschreiten und können im Handel erworben werden.

Sind Patienten nun aufgrund einer Erkrankung auf medizinisches Cannabis angewiesen, wird dies in der Apotheke hergestellt und ist immer individuell auf den Patienten oder die Patientin abgestimmt.

„Das ist eigentlich immer eine Einzeltherapie“, sagt Herr H., ein Apotheker aus Leipzig. „Sie bekommen das nicht als Fertigmedikament.“ Der Arzt oder die Ärztin muss eine Rezeptur verordnen, die die Apotheke dann in Form von Kapseln oder Lösungen herstellt. „Das ist das Ursprüngliche meines Berufs, deswegen mache ich das so gern“, fügt Herr H. hinzu.

Weitere Kräfte der Natur

Grundsätzlich ist es immer sinnvoll, dem Ursprung des jeweiligen Schmerzes auf den Grund zu gehen, anstatt dauerhaft nur die Symptome zu bekämpfen. Manchmal reicht es deshalb schon aus, eine Menge Wasser oder Tee zu trinken, um die Schmerzen zu lindern und gleichzeitig auf Schmerzmittel verzichten zu können. Scheitert der Versuch, Kopfschmerzen durch einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt zu verhindern, können allerdings auch andere Methoden ausprobiert werden. So ist die Ingwer-Knolle oder ein Espresso mit etwas Zitronensaft ein bewährtes Hausmittel gegen Kopfschmerzen. Die scharfe Knolle kann nicht nur Bakterien den Garaus machen, auch Kopfschmerzen und andere Beschwerden lassen sich wirksam bekämpfen. Wenn Schmerzen also wirkungsvoll bekämpft werden sollen, aber auf chemisch hergestellte Arzneimittel verzichtet werden möchte, lohnt sich ein Blick in die Natur. Oftmals reicht dies schon aus, um eine körper- und organschonende Linderung zu ermöglichen.

In den letzten paar Jahren wird immer mehr der Fokus auf die alternativen Möglichkeiten aus der Natur zur Heilung von Krankheiten und zur Gesundheitsförderung gelegt. Mit dieser Entwicklung geht auch das Ansehen der Therapien durch THC oder CBD einher. Dass Cannabis immer weiter als innovativer Wirkstoff zum Einsatz kommt, ist daher ziemlich sicher. Auch die Legalisierung der pflanzlichen Produkte in Deutschland deutet auf die Verfestigung dieser Entwicklung hin.

Quellen:

  • https://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-cannabis-aus-der-apotheke-91142656.html
  • https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/koerper-wissen/wie-entstehen-schmerzen
  • https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/marihuana-als-heilmittel-ein-tabu-faellt

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